Sonntag, 11. Februar 2018

Shopping im Auto/ Bus

Wahrscheinlich ist schon einmal darüber berichtet worden, aber ich bin immer wieder schwer beeindruckt von dem überraschend vielseitigen Warenangebot, das man hier aus dem Auto oder Bus heraus erwerben kann:
Neben dem quasi selbstverständlichen Wasser, anderen Getränken und Essen (u.a. Plantain-Chips, Tigernuts, aus Mehl gefertigten Chips, Frozen Yoghurt, Pasteten, Brot u.v.a.m.) gibt es z.B. Haarbürsten, Extensions, Toilettenpapier, Handykarten, Kopfhörer und Selfiesticks, Kissen, kleine Hand- oder Schweißtücher, die schönen bunten Stoffe, Bonbons oder Kaugummi, Kinderspielzeug (aus Plastik natürlich), Schuhe, Bücher, Fußmatten, Schmuck, Zahnbürsten, Kissen, Handtücher, Uhren für den Wohnzimmerschrank oder den Kaminsims, Waschpulver oder große geographische Wandkarten - die selteneren Waren werden allerdings nur an großen Kreuzungen angeboten.
All das wird präsentiert, indem der Verkäufer entweder sein Sortiment in beiden Händen hält und die Arme dabei vom Körper wegstreckt oder aber gelassen auf dem Kopf balanciert. Dabei sind für uns besonders beeindruckend die über den Autodächern schwebenden riesigen Schüsseln mit den Getränken oder Snacks oder aber die kleinen Vitrinen, in denen Pasteten und anderes Gebäck angeboten werden.
Bei jeder Rotphase rollt also eine Welle von Verkäufern zwischen den Autoreihen entlang, um bei der nächsten Rotphase wieder zurückzuschwappen. Wir haben dabei immer noch Hemmungen, sie herbeizuwinken, wenn die Ampel schon auf grün gesprungen ist oder die Autoschlange wieder in Bewegung gerät, Ghanaern aber macht es offenbar nichts aus, die Verkäufer auch noch neben dem Auto oder Bus hersprinten zu lassen. Immerhin will man ja noch das Wechselgeld oder die Ware bekommen.
Viele Ghanaer träumen - auch angesichts dessen, dass es vergleichsweise nur wenige reguläre Arbeitsplätze gibt - davon, ihr eigenes 'buisiness' aufzumachen, aber dieses ist bestimmt ein sehr anstrengendes, vermutlich auch ohne große Gewinnspannen... Und man sieht durchaus auch viele Jugendliche unter den Händlern...

U. Leiters

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